

6. Vielfältige Grünflächen fachgerecht planen, anlegen und unterhalten
6. Vielfältige Grünflächen fachgerecht planen, anlegen und unterhalten
[Entwurf, Stand: 24.11.2016]
Der fachgerechte Umgang mit Pflanzen ist Grundvoraussetzung für qualitativ hochwertige Grünflächen und Begrünungen im urbanen Raum. Durch die Anlage von strukturreichen, vielgestaltigen Grünflächen lassen sich Lebensräume für stadttypische und zum Teil gefährdete Arten erweitern. Für die Bevölkerung werden dadurch zugleich mehr Möglichkeiten geschaffen, Natur auch in der Stadt zu erleben. Die hohen Qualitätsansprüche an Funktion und Leistung von Pflanzen sind langfristig zu sichern. Der Bund sieht sich als Partner der Kommunen, indem er diese bei der Entwicklung von qualitativ hochwertigen Frei- und Grünflächen unterstützt, die auch der Entwicklung der lokalen biologischen Vielfalt dienen. Um die oft hohen Grundinvestitionen in Pflanzen langfristig zu sichern, ist die Verwendung standortgerechter, gesunder, vitaler und resistenter Pflanzen genauso wichtig wie eine dauerhafte fachgerechte Pflege. Es geht dabei auch unter anderem um die Sicherstellung eines angemessenen unter- und oberirdischen Wuchsraums sowie die Versorgung mit Wasser und den erforderlichen Nährstoffen. Deshalb gehört die Berücksichtigung von Pflegebelangen und Lebenszykluskosten bereits bei der Konzeption von Grünräumen genauso zu einem guten Grünflächenmanagement wie die sorgfältige Prüfung der Standortbedingungen und qualifiziertes Personal.
6. Vielfältige Grünflächen fachgerecht planen, anlegen und unterhalten
Label für Stadtgrün entwickeln
Mit dem Projekt „Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“ aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt möchte der Bund Städte und Gemeinden zur naturnahen Gestaltung und Pflege von Grün- und Freiflächen motivieren. Im Rahmen dieses Projektes fördert er die Entwicklung eines Labels für Stadtgrün, das die Etablierung einheitlicher ökologischer Standards für den Umgang mit Grünflächen zum Ziel hat. Es soll Kommunen auszeichnen, die auf das Stadtgrün achten, ihre Grünflächen besonders nachhaltig bewirtschaften und damit die biologische Vielfalt fördern. Ein praxisorientierter Handlungsleitfaden und eine bundesweite Kampagne werden das Anliegen unterstützen.
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Standorteigenschaften stärker in den Blick nehmen
Neue und invasive Pflanzenkrankheiten und Schädlinge, ungünstige Auswahl von Pflanzenarten und -sorten, unzureichende Wuchsorte, Zerschneidung des Wurzelraums oder Bodenverdichtungen durch starke Trittbelastungen bilden eine zunehmende Gefährdung für das Stadtgrün. Oftmals werden bereits bei der Planung von Grünkonzepten regionaltypische und unterschiedliche Standorteigenschaften sowie Charakteristika des örtlichen Klimas und Kleinklimas nicht ausreichend berücksichtigt. Der Bund wird deshalb ein Monitoring für die Kommunen entwickeln. Durch Erfassung und Auswertung regionaler Daten sowie durch Verwendung von Richt- und Kennwerten sollen Gefährdungspotenziale für die nachhaltige Gesunderhaltung von Pflanzen frühzeitig erkannt und so langfristig Planungsstrategien sicherer werden. Dadurch sollen eine standortangepasste Pflanzenauswahl und ein nachhaltiges Pflegemanagement sichergestellt werden. Zusätzlich will der Bund einen Leitfaden zur Verwendung von „Stadt-Klima-Pflanzen“ zur Verfügung stellen.
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Die Pflege des Stadtgrüns sicherstellen
Auf Resilienz ausgelegte, nachhaltige Pflanz- und Pflegekonzepte gewinnen zunehmend an Bedeutung. Dabei ist insgesamt darauf zu achten, verbesserte und funktionierende Pflanzengesellschaften zu verwenden. Der Bund empfiehlt, nur Pflanzen auszuwählen, die über eine ausreichende Resistenz gegen urbane Stressfaktoren verfügen oder durch geeignete nachhaltige und umweltschonende Pflegemaßnahmen dauerhaft vital und gesund erhalten werden können. Dies stellt eine vorausschauende, in vielen Fällen aber auch kosten- und pflegeintensive Daueraufgabe dar, die über Kommunalhaushalte getragen werden muss.
In dafür geeigneten Bereichen kann eine naturnahe Gestaltung Kosten für Pflege reduzieren und zudem die lokale Biodiversität fördern.
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Wissenstransfer unterstützen
Für die Gestaltung und Pflege von städtischen Grünflächen gibt es viele gute Beispiele. Der Bund sammelt dieses Know-how und macht es kommunalen und anderen Akteuren über die Plattform www.gruen-in-der-stadt.de zugänglich. Die vom Bund erlassenen Planungsvorgaben und Rechtsvorschriften zum Boden-, Grundwasser-, Gewässer- und Naturschutz werden, soweit noch nicht erfolgt, als Informationsmaterial aufbereitet und auf der Plattform zur Verfügung gestellt.
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Bundespolitischer Handlungsansatz:
Qualität der Grünflächen sicherstellen
Der Bund wird
- - sich dafür einsetzen, dass Kommunen ihre Frei-und Grünflächen naturnah gestalten und pflegen
- - die Verwendung standortangepasster und ausreichend resistenter Pflanzen forcieren
- - gute Bespiele kommunizieren und Informationsmaterial praxistauglich aufbereiten
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